Global gesehen war der November 2020 wohl der wärmste Novembermonat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch in Deutschland war der November ein milder, teilweise geradezu warmer Monat. Im Jahr 2020 lagen die Novembertemperaturen über denen der Jahre 2018 und 2019. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) schätzte die Temperaturentwicklung im letzten Herbstmonat 2020 so ein:
Mit 6,0 Grad Celsius (°C) lag im November der Temperaturdurchschnitt um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +1,6 Grad.
Trotz der deutlichen Temperaturabweichungen waren die Auswirkungen auf die bisherigen Jahresdurchschnitte nur gering. Im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990 blieb es bei einem Plus von 2,2 Grad, in Bezug auf die Referenzperiode 1981-2010 blieb es bei einer Abweichung von +1,5°C. Um die Rekordwerte des Jahres 2018 zu erreichen müsste der Dezember 2020 noch einmal deutlich wärmer sein als in den Vergleichsperioden.
Niederschlag
Der siebente Wechselmonat in Folge: trocken-feucht-trocken-feucht-trocken-feucht-trocken. Die Niederschlagsmenge lag im November 2020 um fast 70% unter dem Erwartungswert. Es fielen deutschlandweit im Durchschnitt nur 20 l/m², das sind 46 l/m² weniger als üblich. Die Soll-Abweichungen der letzten 24 Monate sehen so aus:
Infolge der extrem geringen Niederschlagsmenge erhöhte sich das kumulierte Defizit im 12-Monatsvergleich von 37 auf 77 l/m². Im 24-Monatsvergleich verharrte das kumulierte Defizit auf dem niedrigen Niveau des Vormonats, da es auch im Herbst 2018 sehr trocken war.
Quellen
Alle verwendeten Daten stammen vom Deutschen Wetterdienst, der auch frühere Pressemitteilungen in seinem Pressearchiv zugänglich macht (bis 2012).
Zu Einzelheiten verweise ich auf den Beitrag vom Juni 2018 und auf diese ausführliche Darstellung.