Durchschnittstemperatur Deutschland 2006-Juni 2018

Bereits gestern (29.06.2018) veröffentlichte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach seine Pressemitteilung zum Deutschlandwetter im Juni 2018. Dabei konstatierte der DWD für diesen Monat:

Mit 17,8 Grad Celsius (°C) lag das Monatsmittel im Juni um 2,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,0 Grad. Damit fiel nach den extrem warmen Monaten April und Mai auch der Juni deutlich zu warm aus.

Einordnung

Einmal im Monat veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst in Offenbach eine Pressemitteilung zum Wetter im abgelaufenen Monat. Diese Information betrachtet das Wetter für Deutschland insgesamt und nach Bundesländern. Wichtige Angaben sind die Durchschnittstemperatur, die Niederschlagsmenge und die Sonnenscheindauer. Bei der Temperatur wird auch immer ein Vergleich gezogen zur international gültigen Referenzperiode 1961-1990 sowie zu den Durchschnittswerten 1981-2010 (letztere liegen im Bundesdurchschnitt um 0,7°C höher). Auf diese Temperaturänderungen wird hier das Hauptaugenmerk gelegt, denn diese ist der wichtigste und am meisten signifikante Indikator für eine Klimaänderung.

Gegenüber der vorhergehenden Zusammenfassung wurde bei der vorläufigen Rechnung für 2018 der Monat Juni mit einbezogen.

Wertung

In den letzten 12 Jahren (2006-2017) lag die Jahresdurchschnittstemperatur in 11 Mal über den Durchschnittswerten der international gültigen Referenzperiode (1961-1990) und ein mal darunter. Verglichen mit den Durchschnittswerten 1981-2010 lagen die Jahresdurchschnittstemperaturen 10 Mal darüber und zwei Mal darunter. Die durchschnittliche Abweichung betrug 1,19 °C bzw. 0,49°C.

Der Wert für 2018 wurde auf der Basis der Monatswerte Januar bis Juni ermittelt. Von den bisher 6 Monaten des Jahres 2018 hatten 4 Monate (Januar, April, Mai, Juni) eine Temperatur über der international gültigen Referenzperiode, 2 Monate (Februar, März) hatte eine negative Temperaturabweichung. Gegenüber der Ermittlung Januar-Mai 2018 erhöhte sich die Abweichung auf 2,1°C bzw. 1,3°C (bis Mai 2,0°C bzw. 1,2°C).

Niederschläge

Der Juni 2018 war der fünfte zu trockene Monat in Folge. Die Niederschläge lagen bundesweit um 44% unter dem Soll. Eine längerfristige Betrachtung zeigt aber ein etwas anderes Bild:

Bezogen auf die kumulierten Niederschläge der letzten 12 Monate ergibt sich nämlich sogar ein leichtes Niederschlagsplus von 5% , denn das Jahr 2018 war in den meisten Monaten deutlich niederschlagsreicher als üblich. Kumuliert man die Abweichungen der letzten 24 Monate kommt man auf ein Defizit von -7,3%.

Quellen

Alle verwendeten Daten stammen vom Deutschen Wetterdienst, der auch frühere Pressemitteilungen in seinem Pressearchiv zugänglich macht (bis 2012). Die folgenden Zitate stammen alle aus den entsprechenden Pressemitteilungen, die als PDF-Dateien vorliegen oder aus sekundären Quellen, die den DWD zitieren:

  • 2006 - "Deutschlandweit lag die Temperatur im Jahr 2006 bei 9,5 Grad Celsius (°C) und damit 1,3 Grad über dem vieljährigen Durchschnitt von 8,2°C." Quelle: old.wetterzentrale.de
  • 2007 - "2007 lag die Durchschnittstemperatur in Deutschland kurz vor dem Jahresende mit etwa 9,8 Grad Celsius (°C) um 1,6 Grad über dem langjährigen Mittel von 8,2°C." Quelle: www.waldundklima.de
  • 2008 - "Die Durchschnittstemperatur in Deutschland betrug 9,5 Grad Celsius (°C) und lag um 1,3 Grad über dem langjährigen Mittel von 8,2°C." Quelle: www.waldundklima.de
  • 2009 - "Offenbach, 29. Dezember 2009 Ein Rückblick auf die Witterung des vergangenen Jahrs zeigt: 2009 kam weder bei der Temperatur noch beim Niederschlag oder der Sonnenscheindauer unter die Topten seit Beginn deutschlandweiter Messungen im Jahr 1901. Das an Rekorden so reiche erste Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts klingt zwar recht durchschnittlich aus. Trotzdem war das Jahr 2009 mit einer Durchschnittstemperatur von 9,2 Grad Celsius (°C) ein Grad zu warm - verglichen mit dem langjährigen Mittel für Deutschland, fasst Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die ersten Auswertungen der Ergebnisse der rund 2 100 Messstationen der Bundesbehörde zusammen." Quelle: www.wzforum.de
  • 2010 -
  • 2011 - "Nach der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 lag 2011 mit durchschnittlich 9,6 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem vieljährigen Mittel von 8,2°C. Nach der Vergleichsperiode 1981-2010 ergab die Abweichung ein Plus von 0,7 Grad. Damit reihte sich 2011, wie zuvor bereits 1934, 1994, 2000 und 2007, knapp im Kreis der fünf wärmsten Jahre seit Beginn deutschlandweiter Temperaturmessungen im Jahr 1881 ein." (Sekundärquelle wetterdienst.de); archiviert unter N:\DWD\Deutschlandwetter im Jahr 2011 - Wetterdienst.de.htm.
  • 2012 - "Die Jahresdurchschnittstemperatur lag mit 9,1 Grad Celsius (°C) um 0,9 Grad über dem vieljährigen Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961-1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981-2010 betrug die Abweichung +0,2 Grad."
  • 2013 - "Die Mitteltemperatur lag 2013 bei 8,7 Grad Celsius (°C) und damit um 0,5 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung -0,2 Grad."
  • 2014 - "Im Vergleich zur international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 lag die Durchschnittstemperatur in diesem Jahr mit 10,3°C um 2,1 Grad höher. Vom August abgesehen, lagen alle Monatsmittel des Jahres über dem Soll, teilweise deutlich. Auch gegenüber der Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung noch +1,4 Grad. Damit erreichte das Jahr 2014 einen neuen Wärmerekord - der alte Spitzenwert aus dem Jahr 2000 hatte bei 9,9°C gelegen."
  • 2015 - "Das Jahr 2015 war mit 9,9 Grad Celsius (°C) um 1,7 Grad wärmer als das Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +1,0 Grad."
  • 2016 - "Das Jahr 2016 fiel mit 9,6 °C um 1,4 Grad wärmer aus als das Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 von 8,2 Grad. Bezogen auf die wärmere Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,7 Grad. 2016 erreichte damit nicht die Top 10 der wärmsten Jahre seit 1881."
  • 2017 - "Mit 9,6 Grad Celsius (°C) war das Jahr 2017 um 1,4 Grad wärmer als der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Bezogen auf die spätere Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,7 Grad. Damit gehört auch 2017 zu den acht wärmsten Jahren seit Beginn regelmäßiger Temperaturmessungen 1881."