Ein für Deutschland außergewöhnlicher Sommer ist beendet, zumindest aus meteorologischer Sicht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenenbach spricht vom zweitheißeste(n Sommer) seit Beginn regelmäßiger Messungen im Jahre 1881. In die Reihe der bisherigen Sommermonate Juni und Juli reiht sich nun auch der August ein:
Mit rund 20,0 Grad Celsius (°C) lag im August der Temperaturdurchschnitt um 3,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,5 Grad. Damit gehört der August 2018 nach 2003 und neben 2015 zu den drei wärmsten seit dem Beginn von Messungen 1881.
Von den bisherigen 8 Monaten des Jahres 2018 waren 6 (teilweise deutlich) wärmer als die Referenzperiode, zwei waren kälter.
Einordnung
Einmal im Monat veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst in Offenbach eine Pressemitteilung zum Wetter im abgelaufenen Monat. Diese Information betrachtet das Wetter für Deutschland insgesamt und nach Bundesländern. Wichtige Angaben sind die Durchschnittstemperatur, die Niederschlagsmenge und die Sonnenscheindauer. Bei der Temperatur wird auch immer ein Vergleich gezogen zur international gültigen Referenzperiode 1961-1990 sowie zu den Durchschnittswerten 1981-2010 (letztere liegen im Bundesdurchschnitt um 0,7°C höher). Auf diese Temperaturänderungen wird hier das Hauptaugenmerk gelegt, denn diese ist der wichtigste und am meisten signifikante Indikator für eine Klimaänderung.
Gegenüber der vorhergehenden Zusammenfassung wurde bei der vorläufigen Rechnung für 2018 der Monat August mit einbezogen.
Wertung
In den letzten 12 Jahren (2006-2017) lag die Jahresdurchschnittstemperatur in 11 Mal über den Durchschnittswerten der international gültigen Referenzperiode (1961-1990) und ein mal darunter. Verglichen mit den Durchschnittswerten 1981-2010 lagen die Jahresdurchschnittstemperaturen 10 Mal darüber und zwei Mal darunter. Die durchschnittliche Abweichung betrug 1,19 °C bzw. 0,49°C.
Der Wert für 2018 wurde auf der Basis der Monatswerte Januar bis August ermittelt. Von den bisher 8 Monaten des Jahres 2018 hatten 6 Monate (Januar, April, Mai, Juni, Juli, August) eine Temperatur über der international gültigen Referenzperiode, 2 Monate (Februar, März) hatte eine negative Temperaturabweichung. Gegenüber der Ermittlung Januar-Juli 2018 erhöhte sich die Abweichung auf 2,4°C bzw. 1,6°C (bis Juli 2,3°C bzw. 1,4°C).
Niederschläge
Der August 2018 war nun schon der siebte zu trockene Monat in Folge. Die Niederschläge lagen bundesweit um 45,6% unter dem Soll. Damit waren Frühjahr und Sommer durch teilweise extreme Trockenheit geprägt. Eine längerfristige Betrachtung zeigt diese Tendenzen:
Bezogen auf die kumulierten Niederschläge der letzten 12 Monate erhöht sich das kumulierte Defizit von 6,6% im Vormonat auf jetzt -12,2%, bei der kumulierten Abweichungen der letzten 24 Monate erhöht sich das Defizit von -9,2% auf 9,5%.
Quellen
Alle verwendeten Daten stammen vom Deutschen Wetterdienst, der auch frühere Pressemitteilungen in seinem Pressearchiv zugänglich macht (bis 2012).
Zu Einzelheiten verweise ich auf den Beitrag vom Juni 2018.