Im Juni 2019 konnte man noch einen neuen Rekordsommer voraus ahnen, der Juli dämpfte die Rekordhoffnungen und der August war, trotz neuer Hitzewellen, doch nicht so warm wie man es hätte vermuten können. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) fasste den Monat so zusammen:
Mit 19,0 Grad Celsius (°C) lag im August der Temperaturdurchschnitt um 2,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,5 Grad.
Einordnung
Einmal im Monat veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst in Offenbach eine Pressemitteilung zum Wetter im abgelaufenen Monat. Diese Information betrachtet das Wetter für Deutschland insgesamt und nach Bundesländern. Wichtige Angaben sind die Durchschnittstemperatur, die Niederschlagsmenge und die Sonnenscheindauer. Bei der Temperatur wird auch immer ein Vergleich gezogen zur international gültigen Referenzperiode 1961-1990 sowie zu den Durchschnittswerten 1981-2010 (letztere liegen im Bundesdurchschnitt und bezogen auf das gesamte Jahr um 0,7°C höher). Auf diese Temperaturänderungen wird hier das Hauptaugenmerk gelegt, denn diese ist der wichtigste und am meisten signifikante Indikator für eine Klimaänderung.
Die in der obigen Grafik ausgewiesenen Abweichungen gegenüber den Referenzperioden sind seit dem Juni 2019 unverändert und betragen 2,2 bzw. 1,4 °C.
Niederschlag
Wie schon der Juli 2019 war war auch der Folgemonat August zu trocken. Das monatliche Niederschlagsdefizit fiel aber mit -18,4% nicht so krass aus wie in den anderen Sommermonaten 2019 (-34,3% im Juni und -27,8% im Juli) und im August 2018 (-35,2%).
Trotz des Niederschlagsdefizits im August 2019 verminderte sich das kumulierte Defizit auf 12-Monatsbasis sogar von -18,3% auf 15,6%, denn der noch deutlich trockenere August 2018 ( Defizit von -35,2%) fiel aus der Berechnung heraus. Die kumulierten Defizitwerte auf 24-Monatsbasis erhöhten sich hingegen von -12,5% auf -13,9%, denn der niederschlagsreiche August 2017 (+10,9%) ist nicht mehr Bestandteil der Durchschnittswertermittlung.
Betrachtet man nur das bisherige Jahr 2019, so betrug das Defizit -12,4%. Es fielen 66,6 l/m² weniger als üblich, das entspricht etwa einer Monatsmenge. Das Defizit der letzten 12 Monate entspricht sogar etwa der Niederschlagsmenge von 2 Monaten, das der letzten 24 Monate ist etwa so hoch wie die absolute Niederschlagsmenge von 3 Monaten.
Im Vergleich zum Sommer 2018 fiel der Sommer 2019 im Hinblick auf das Niederschlagsdefizit weniger dramatisch aus: während in den Sommermonaten Juni, Juli und August 110 l/m² (=rd 46%) weniger Niederschlag viel als üblich waren es im Sommer 2019 64,8 l/m² (= rd. 27%) weniger.
Quellen
Alle verwendeten Daten stammen vom Deutschen Wetterdienst, der auch frühere Pressemitteilungen in seinem Pressearchiv zugänglich macht (bis 2012).
Zu Einzelheiten verweise ich auf den Beitrag vom Juni 2018.