Nach 13 zu warmen Monaten in Folge, ein Rekord in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen in Deutschland, war der Mai 2019 erstmals seit langer Zeit wieder ein Monat mit negativen Temperaturabweichungen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) schrieb in seiner monatlichen Pressemitteilung.
Mit 10,9 Grad Celsius (°C) lag im Mai der Temperaturdurchschnitt um 1,2 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 - damit erstmals seit März 2018. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach unten 2,1 Grad.
Einordnung
Einmal im Monat veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst in Offenbach eine Pressemitteilung zum Wetter im abgelaufenen Monat. Diese Information betrachtet das Wetter für Deutschland insgesamt und nach Bundesländern. Wichtige Angaben sind die Durchschnittstemperatur, die Niederschlagsmenge und die Sonnenscheindauer. Bei der Temperatur wird auch immer ein Vergleich gezogen zur international gültigen Referenzperiode 1961-1990 sowie zu den Durchschnittswerten 1981-2010 (letztere liegen im Bundesdurchschnitt und bezogen auf das gesamte Jahr um 0,7°C höher). Auf diese Temperaturänderungen wird hier das Hauptaugenmerk gelegt, denn diese ist der wichtigste und am meisten signifikante Indikator für eine Klimaänderung.
Die in der obigen Grafik ausgewiesenen Abweichungen gegenüber den langjährigen Durchschnittswerten sind für 2019 natürlich nur vorläufiger Natur, berechnet wurden die Abweichungen jeweils auf Monatsbasis, also hier für Januar bis Mai 2019. Gegenüber den Abweichungswerten von April (für Januar bis April) sanken die durchschnittlichen Abweichungswerte von 2,5 auf 1,7 Grad bzw. von 1,7 auf 0,9 Grad.
Niederschlag
Feucht, trocken, feucht, trocken - der Wechsel setzt sich fort. Im an sich schon üblicherweise regenreichen Monat Mai fiel noch mehr Niederschlag als allgemein, also im langfristigen Mittel, üblich. 7,5 l/m² bzw. 10,5% lagen die Werte über dem Soll. Von einer neuen Trockenheitswelle wie im Jahr 2018 kann also keine Rede sein. so ist die monatliche Abfolge im bisherigen Jahresverlauf 2019. Im April 2019 fiel nur etwa halb soviel Regen wie sonst in diesem Monat üblich. Viele Medien befürchten bereits eine neue Trockenheitswelle, ähnlich der von 2018.
Der Mai 2019 trug dazu bei, die langfristigen Niederschlagsdefizite zu vermindern. Die kumulierten Defizitwerte auf 12-Monatsbasis verminderten sich von von -24,7% auf -21,3% und von -6,7% auf -5,5% auf Basis der letzten 24 Monate. Betrachtet man nur das bisherige Jahr 2019, so lag das Defizit lediglich -0,6%.
Quellen
Alle verwendeten Daten stammen vom Deutschen Wetterdienst, der auch frühere Pressemitteilungen in seinem Pressearchiv zugänglich macht (bis 2012).
Zu Einzelheiten verweise ich auf den Beitrag vom Juni 2018.