Nach einem deutlich zu kühlen Mai, der mit Temperaturen von 1,2 bzw. 2,1 °C unter den langjährigen Mittelwerten eine Periode von 13 Monaten mit mehr oder weniger deutlich über den monatlichen Durchschnittwerten liegenden Temperaturen beendete, setzte der Juni wieder deutliche Hitzeakzente. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) fasste den Monat Juni 2019 so zusammen:
Noch nie war ein Juni in Deutschland wärmer und sonniger. Mit 19,8 Grad Celsius (°C) lag im Juni der Temperaturdurchschnitt in Deutschland um 4,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur wärmeren Periode 1981 bis 2010 betrug das Plus 4,0 Grad.
Man hat also beinahe den Eindruck, dass der oben erwähnte Mai nur ein Ausrutscher war.
Einordnung
Einmal im Monat veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst in Offenbach eine Pressemitteilung zum Wetter im abgelaufenen Monat. Diese Information betrachtet das Wetter für Deutschland insgesamt und nach Bundesländern. Wichtige Angaben sind die Durchschnittstemperatur, die Niederschlagsmenge und die Sonnenscheindauer. Bei der Temperatur wird auch immer ein Vergleich gezogen zur international gültigen Referenzperiode 1961-1990 sowie zu den Durchschnittswerten 1981-2010 (letztere liegen im Bundesdurchschnitt und bezogen auf das gesamte Jahr um 0,7°C höher). Auf diese Temperaturänderungen wird hier das Hauptaugenmerk gelegt, denn diese ist der wichtigste und am meisten signifikante Indikator für eine Klimaänderung.
Die in der obigen Grafik ausgewiesenen Temperaturabweichungen beziehen sich für die Jahre bis 2018 immer auf das gesamte Jahr, für 2019 liegen die Monate Januar bis Juli zugrunde. Während bis Ende Mai die Temperaturabweichungen 1,7 bzw 0,9 °C betrugen stiegen sie mit den Rekordwerten des Juni auf 2,2 bzw 1,4 °C. Sie liegen damit etwa auf dem gleichen Niveau wie im gesamten Jahr 2018.
Niederschlag
Feucht, trocken, feucht, trocken, feucht - der Wechsel setzt sich fort, denn der Monat Juni 2019 war zu trocken. Das monatliche Niederschlagsdefizit betrug -29 l/m², das war mehr als ein Drittel weniger als eigentlich im Juni üblich.
Trotz des Niederschlagsdefizits im Juni 2019 verminderte sich das kumulierte Defizit auf 12-Monatsbasis sogar von -21,3% auf 20,3%, denn der noch deutlich trockenere Juni 2018 ( Defizit von 44%) fiel aus der Berechnung raus. Die kumulierten Defizitwerte auf 24-Monatsbasis erhöhten sich von -5,5% auf -7,6%. Betrachtet man nur das erste Halbjahr 2019, so betrug das Defizit -8,1%.
Quellen
Alle verwendeten Daten stammen vom Deutschen Wetterdienst, der auch frühere Pressemitteilungen in seinem Pressearchiv zugänglich macht (bis 2012).
Zu Einzelheiten verweise ich auf den Beitrag vom Juni 2018.