Sterblichkeit im Zusammenhang mit Covid-19 in Deutschland

Bis zum heutigen Tag (27.12.2020) sind weltweit fast 1,8 Mio Menschen im Zusammenhang mit der zumeist als Covid-19 bezeichneten Krankheit gestorben. Die drei Ländern mit den den höchsten Todesopfern sind die USA, Brasilien und Indien. Es liegt jedoch auf der Hand, dass man die Zahl der Todesopfer in Relation zur Einwohnerzahl setzen muss. Bei dieser Betrachtungsweise belegen Belgien, Slowenien sowie Bosnien und Herzegowina die Spitzenplätze.

So wie die Sterblichkeitsrate international in den einzelnen Ländern höchst unterschiedlich ist, unterscheiden sich auch die Sterblichkeitsraten innerhalb Deutschlands in den einzelnen Bundesländern. Dies wird in den folgenden Grafiken dargestellt. Dabei wird das Geschehen in zwei unterschiedlichen Zeiträumen dargestellt.

Die erste Welle

Obwohl im Zusammenhang mit dem Corona-Virus von erster und zweiter Welle gesprochen wird gibt es keine klare zeitliche Abgrenzung. Ich habe hier als Zäsur die 37.Kalenderwoche gewählt, weil in der Woche die vom RKI gemeldeten Sterbefälle besonders niedrig waren, bis dahin sanken sie mehr oder weniger kontinuierlich, danach steigen sie wieder an. Wenn man an Stelle der Sterblichkeit die Infektionszahlen (positiv Getestete) wählen würde, dann wäre ein früherer Zeitpunkt zu wählen.

Bis heute (27.12.2020) sind in Deutschland 29.778 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion gestorben. Dieser Wert ergibt sich aus der letzten Tagesmeldung des RKI. Die Tagesmeldungen des RKI bis zum Ende der 37. Kalenderwoche weisen 9.349 Verstorbene aus, das heißt, seit dem sind 20.429 Personen als gestorben gemeldet.

Bezogen auf eine Einwohnerzahl von 83,2 Mio ergibt sich bis zum Ende der 37. Kalenderwoche eine Sterblichkeit von 112 pro Mio. In den einzelnen Bundesländern war die Sterblichkeit:

Spitzenreiter ist ganz eindeutig Bayern, hier lag die einwohnerbezogene Sterblichkeit um 80% über dem bundesweiten Durchschnitt. Auch das Saarland, Baden-Württemberg und Hamburg liegen mehr oder weniger deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Die niedrigste Sterblichkeit verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern, auch Sachsen-Anhalt liegt ganz erheblich unter dem Durchschnitt der bundesweiten Sterblichkeit im Zusammenhang mit Covid-19. Weiterhin verzeichnen auch Schleswig-Holstein, Sachsen, Rheinland-Pfalz, Berlin sowie Brandenburg eine Sterblichkeit, die um die 50% unter dem Bundesdurchschnitt liegt.

Die zweite Welle

In der immer noch andauernden 2.Corona-Welle sind mit 20.429 Personen bereits deutlich mehr Menschen gestorben, als in der ersten. Bezogen auf die Einwohnerzahl ergibt sich eine Sterblichkeit von 246 je Mio Einwohner. Die Sterblichkeit in den einzelnen Bundesländern während der 2. Welle sieht so aus:

Das Bundesland Sachsen ragt ganz prominent hervor, hier war die Sterblichkeit ungefähr 2,5 mal so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Ebenfalls über dem Durchschnitt lag die Sterblichkeit in Hessen, Thüringen, Bayern und Rheinland-Pfalz. Am niedrigsten war dagegen die Sterblichkeit in Schleswig-Holstein, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.

Gesamtbetrachtung bis zum 27.12.2020

Summiert man beide Zeitabschnitte, so ergibt sich dieses Bild:

Ganz eindeutig ragt hier Sachsen heraus, aber auch Bayern liegt erheblich über dem Durchschnitt. Demgegenüber können Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit der niedrigsten Sterblichkeit aufwarten.

Insgesamt kann man feststellen, dass nur bedingt eine Angleichung zwischen den Bundesländern in Bezug auf die Sterblichkeit stattgefunden hat. Zum Ende der ersten Welle lag die Sterblichkeit in Bayern 17 mal höher als in Mecklenburg-Vorpommern. In der zweiten Welle lag die Sterblichkeit in Sachsen 8,5 mal höher als in Schleswig-Holstein. Insgesamt liegt bisher die Sterblichkeit in Sachsen 6,9 mal höher als in Mecklenburg-Vorpommern.

Datenquellen und Anmerkung