Mit dem Monat November setzte sich die Serie der zu warmen Monate im Jahr 2018 fort. Der November 2018 war der 8. Monat in Folge, der zu warm war. Für den Monat November 2018 fasste der Deutsche Wetterdienst (DWD) zusammen:
Mit 5,3 Grad Celsius (°C) lag im November der Temperaturdurchschnitt um 1,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 0,9 Grad.
Von den bisherigen 11 Monaten des Jahres 2018 waren 9 (teilweise deutlich) wärmer als die Referenzperiode, nur zwei Monate waren kälter.
Einordnung
Einmal im Monat veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst in Offenbach eine Pressemitteilung zum Wetter im abgelaufenen Monat. Diese Information betrachtet das Wetter für Deutschland insgesamt und nach Bundesländern. Wichtige Angaben sind die Durchschnittstemperatur, die Niederschlagsmenge und die Sonnenscheindauer. Bei der Temperatur wird auch immer ein Vergleich gezogen zur international gültigen Referenzperiode 1961-1990 sowie zu den Durchschnittswerten 1981-2010 (letztere liegen im Bundesdurchschnitt und bezogen auf das gesamte Jahr um 0,7°C höher). Auf diese Temperaturänderungen wird hier das Hauptaugenmerk gelegt, denn diese ist der wichtigste und am meisten signifikante Indikator für eine Klimaänderung.
Gegenüber der vorhergehenden Zusammenfassung wurde bei der vorläufigen Rechnung für 2018 der Monat November mit einbezogen. Außerdem wurden die Werte für die Jahre 2003, 2005 und 2005 ergänzt. Die entsprechenden Pressemitteilungen sind auf der Website des DWD nicht mehr verfügbar. Sie sind aber auf https://web.archive.org/ archiviert.
Für das Jahr 2003 schätzte der DWD die Temperaturentwicklung so ein:
Der Sommer trug wesentlich dazu bei, dass die Jahresmitteltemperatur 2003 aller deutschen Stationen um 1,2 °C wärmer als üblich war. Damit setzte sich die Serie der zu warmen Jahre seit Beginn der neunziger Jahre fort.
Und für das Jahr 2004:
Die Mitteltemperatur lag in Deutschland im Jahr 2004 bei 8,9 Grad Celsius (°C) und damit 0,7 Grad über dem hierzulande typischen Wert von 8,2°C. Damit reiht sich das Jahr nahtlos in die seit Anfang der 1990er Jahre bestehende Serie sehr warmer Jahre ein. Die Jahresdurchschnittstemperatur des Jahres 2003 mit dem Jahrhundertsommer von 9,3°C wurde allerdings deutlich unterschritten.
Und schließlich für 2005:
Deutschlandweit lag die Temperatur 2005 um 0,8 Grad über dem langjährigen Durchschnitt von 8,2°Grad Celsius (°C). Sie erreichte mit etwa 9,0 °C wieder den Wert des Vorjahres.
Wertung
In den letzten 15 Jahren (2003-2017) lag die Jahresdurchschnittstemperatur in 14 Mal über den Durchschnittswerten der international gültigen Referenzperiode (1961-1990) und ein mal darunter. Verglichen mit den Durchschnittswerten 1981-2010 lagen die Jahresdurchschnittstemperaturen 12 Mal darüber und zwei Mal darunter, in einem Jahr waren die Werte gleich. Die durchschnittliche Abweichung betrug 1,13 °C bzw. 0,40°C.
Der Wert für 2018 wurde auf der Basis der Monatswerte Januar bis November ermittelt. Von den bisher 11 Monaten des Jahres 2018 hatten 6 Monate (Januar, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober, November) eine Temperatur über der international gültigen Referenzperiode, 2 Monate (Februar, März) hatte eine negative Temperaturabweichung. Gegenüber der Ermittlung Januar-Oktober 2018 veränderte sich die Abweichung auf 2,2°C bzw. 1,5°C (bis August 2,3°C bzw. 1,6°C).
Niederschläge
Der November wird gemeinhin als, kühler sowie vor allem nebliger und regnerischer Monat angesehen. das entspricht allerdings gar nicht den Tatsachen, denn gemessen an den langfristigen Durchschnittswerten regnet es im Allgemeinen in Deutschland im November weniger als in den Monaten Mai, Juni, Juli und August. Der November 2018 war aber dann doch ein Ausnahmemonat, denn die Niederschlagsmenge betrug nur gut ein Drittel des langfristigen Durchschnittswertes. Somit war der November 2018 der zehnte zu trockene Monat in Folge:
Bezogen auf die Niederschläge der letzten 12 Monate stieg das kumulierte Defizit weiter auf von -21,1% per Oktober auf jetzt 28,9%, bei der kumulierten Abweichungen der letzten 24 Monate erhöhte sich das Defizit von -11% im Vormonat auf aktuell 13,4%.
Quellen
Alle verwendeten Daten stammen vom Deutschen Wetterdienst, der auch frühere Pressemitteilungen in seinem Pressearchiv zugänglich macht (bis 2012).
Zu Einzelheiten verweise ich auf den Beitrag vom Juni 2018.