Durchschnittstemperatur Deutschland 2003-Dezember 2018

Mit dem Monat Dezember setzte sich die Serie der zu warmen Monate im Jahr 2018 fort. Der Dezember 2018 war der 9. Monat in Folge, der zu warm war. Für den Monat Dezember 2018 fasste der Deutsche Wetterdienst (DWD) zusammen:

Mit 3,8 Grad Celsius (°C) lag im Dezember der Temperaturdurchschnitt um 3,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 2,6 Grad.

Damit waren im Jahr 2018 10 von 12 Monaten (teilweise deutlich) wärmer als die Referenzperiode, nur zwei Monate waren kälter. Das spiegelt sich natürlich auch in der Gesamtschau des Jahres 2018 wider. Dazu schätzte der DWD ein:

Mit 10,4 Grad Celsius (°C) lag im Jahr 2018 der Temperaturdurchschnitt um 2,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,8 Grad. 2018 übertraf damit den bisherigen Rekordhalter 2014 um 0,1 Grad und ist das wärmste Jahr seit Messbeginn 1881.

Einordnung

Einmal im Monat veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst in Offenbach eine Pressemitteilung zum Wetter im abgelaufenen Monat. Diese Information betrachtet das Wetter für Deutschland insgesamt und nach Bundesländern. Wichtige Angaben sind die Durchschnittstemperatur, die Niederschlagsmenge und die Sonnenscheindauer. Bei der Temperatur wird auch immer ein Vergleich gezogen zur international gültigen Referenzperiode 1961-1990 sowie zu den Durchschnittswerten 1981-2010 (letztere liegen im Bundesdurchschnitt und bezogen auf das gesamte Jahr um 0,7°C höher). Auf diese Temperaturänderungen wird hier das Hauptaugenmerk gelegt, denn diese ist der wichtigste und am meisten signifikante Indikator für eine Klimaänderung.

Gegenüber der vorhergehenden Zusammenfassung wurde bei der vorläufigen Rechnung für 2018 der Monat Dezember mit einbezogen.

Wertung

In den letzten 16 Jahren (2003-2018) lag die Jahresdurchschnittstemperatur in 15 Mal über den Durchschnittswerten der international gültigen Referenzperiode (1961-1990) und ein mal darunter. Verglichen mit den Durchschnittswerten 1981-2010 lagen die Jahresdurchschnittstemperaturen 13 Mal darüber und zwei Mal darunter, in einem Jahr waren die Werte gleich. Die durchschnittliche Abweichung betrug 1,19 °C bzw. 0,59°C.

Niederschläge

Nach einer langen Serie zu trockener Monate, es waren vom Februar 2018 bis zum November 2018 10 Monate überstiegen im Dezember 2018 die Niederschlagswerte erstmals wieder die langfristigen Mittelwerte:

Dementsprechend verminderten sich die langfristigen Defizitwerte von -28,9% auf -25,7% und bei der kumulierten Abweichungen der letzten 24 Monate von -13,4% auf -8,4%.

Insgesamt war aber das Jahr 2018 eines der trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881, nur die Jahre 1959, 1911 und 1921 waren, bezogen auf Deutschland insgesamt, trockener.

Unstimmigkeit

Der Deutsche Wetterdienst gibt in seinen monatlichen, jahreszeitlichen und Jahresauswertungen regelmäßig die Temperaturabweichung gegenüber der international gültigen Referenzperiode 1961-1990 und einem um 20 Jahre verschobenen Referenzzeitraum an. So stand z.B. in der Pressemitteilung zum Wetter im Jahr 2017 (Deutschlandwetter im Jahr 2017):

Mit 9,6 Grad Celsius (°C) war das Jahr 2017 um 1,4 Grad wärmer als der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Bezogen auf die spätere Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,7 Grad.

Damit kann man auf die Basiswerte zurück rechnen und kommt

  • für die international gültige Referenzperiode 1961 bis 1990 auf einen Durchschnittstemperatur von 8,2 Grad Celsius
  • für die Vergleichsperiode 1981 bis 2010 auf eine Durchschnittstemperatur von 8,9 Grad Celsius

In der Pressemitteilung zum Wetter im Jahr 2018 stand:

Mit 10,4 Grad Celsius (°C) lag im Jahr 2018 der Temperaturdurchschnitt um 2,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,8 Grad.

Damit kann man wiederum auf die Basiswerte zurück rechnen und kommt

  • für die international gültige Referenzperiode 1961 bis 1990 auf einen Durchschnittstemperatur von 8,2 Grad Celsius, also auf den gleichen Wert, wie bei Rückrechnung mit den Angaben zum Jahr 2017
  • für die Vergleichsperiode 1981 bis 2010 auf eine Durchschnittstemperatur von 8,6 Grad Celsius, also 0,3 Grad Celsius weniger. Scheinbar ist das eine geringe Abweichung, aber angesichts der Bedeutung, die schon 0,1 Grad haben, handelt es sich um einen signifikanten Wert. In Pressemitteilungen aus den Jahren 2011 bis 2016 waren die Werte immer identisch mit dem aus dem Jahr 2017.

Quellen

Alle verwendeten Daten stammen vom Deutschen Wetterdienst, der auch frühere Pressemitteilungen in seinem Pressearchiv zugänglich macht (bis 2012).

Zu Einzelheiten verweise ich auf den Beitrag vom Juni 2018.